28. Januar 2022

Vorstand

Stolzer Blick zurück – volle Kraft nach vorn!

Max Eberl verlässt Borussia Mönchengladbach. Was noch vor einigen Monaten undenkbar war, ist nun also Realität. Die Umstände seines vorzeitigen Ausstiegs bei Borussia sind tragisch und traurig zugleich, aber waren in den letzten Wochen leider absehbar. Wir wollen uns nicht mit den Ursachen aufhalten und hüllen über mögliche Spekulationen den Mantel des Schweigens, um aus Respekt vor der gesundheitlichen Situation unseres scheidenden Managers nicht nachzutreten. Es bleibt nur festzuhalten, dass der Max Eberl, der Ende Januar 2022 den Verein verlässt, nicht mehr der Max Eberl war, der zumindest bis zur folgenschweren Entscheidung von Marco Rose unserem Verein in der erfolgreichsten Phase seit Mitte der 90er Jahre den Stempel aufgedrückt hat. Gemeinsam mit Persönlichkeiten wie Lucien Favre, Stephan Schippers, Steffen Korell oder den zahlreichen tollen Fußballern wie Juan Arango, Raffael, Martin Stranzl, Marc-André ter Stegen, Lars Stindl, Yann Sommer und vielen anderen wurden uns zehn wunderbare Jahre mit unvergesslichen Erlebnissen in Barcelona, Sevilla, Sarajevo, Manchester, Zypern oder Rom geschenkt. Dafür gebührt Max Eberl ein großes Dankeschön.

Der Abgang von Max Eberl ist eine echte Zäsur für den Verein. Sie ist aber natürlich auf keinen Fall das Ende. Vielleicht ist sie die Gelegenheit zum dringend notwendigen echten Umbruch und einer grundsätzlichen Neuausrichtung bei Beibehaltung der Werte, die Borussia ausmachen. Es sollte nie mehr so sein, dass eine Person im Verein so viel Macht nach innen und nach außen konzentriert, das kann ein Einzelner im Profifußball unserer Zeit irgendwann nicht mehr stemmen.

Max Eberl war 23 Jahre lang bei Borussia aktiv, fast die Hälfte seines Lebens. Im heutigen Profigeschäft eine unfassbar lange Zeit. Und doch muss man die Relationen einordnen, wenn wir nun nach vorne schauen. Wir Fans sind nämlich unser ganzes Leben Borussen. Bei uns gibt es keinen Vereinswechsel, keine Neuorientierung, keine Alternative. Auch im Verein arbeiten viele Verantwortliche, bei denen die Tätigkeit bei der Borussia aus innerer Überzeugung nahezu alternativlos ist, obwohl sie jeden anderen Verein auch weiterbringen könnten. Das ist die große Substanz, auf die Borussia nun setzen kann und setzen wird. In unseren eigenen Reihen liegen die Qualitäten, ohne die auch ein Max Eberl und die anderen klangvollen Namen der letzten zehn Jahre nicht erfolgreich gewesen wären. Übrigens dürfen wir auch nie vergessen, dass die aktive Fanszene mit ihrem klaren Verhalten 2011 bei der letzten großen Zäsur und dem Abschmettern der so genannten „Initiative Borussia“ überhaupt erst die Basis für das Wirken von Max Eberl und Co. gelegt hat. Wir werden nun auch nicht wieder dorthin zurückkehren, woher wir kamen, wenn wir jetzt die richtigen Schritte einleiten und den Weg gemeinsam weitergehen.

Das erste und wichtigste Ziel ist nun der Klassenerhalt in dieser Saison. Spiel für Spiel werden wir als Borussen alles geben, um dieses Ziel zu erreichen. Dabei kommt den nächsten beiden Partien schon eine gesteigerte Bedeutung zu. Wenn wir jetzt alle zusammenrücken und den Ernst der Lage begreifen, dann werden wir dieses Ziel schaffen.

Doch dann muss es im Sommer weitergehen. Dabei müssen bei den anstehenden Aufgaben wie personelle Verjüngung der Gremien, zukunftsfeste Erneuerung der inneren Struktur des Vereins, langfristige Sicherung des Bundesligastandortes Mönchengladbach und Kontinuität in den Werten und Idealen bei zeitgleicher Modernisierung der Aufstellung Verein, Umfeld und Fans Hand in Hand gehen! Die Stärke der Borussia liegt in ihrer Aufstellung als Mitgliederverein, in dem Fans und Verantwortliche in engem Austausch stehen, in dem man miteinander gestaltet statt gegeneinander zu arbeiten, wo man gemeinsam Träume realisiert und sich gemeinsam aus Talsohlen herauskämpft. Der ohnehin schon intensive Austausch muss dabei noch stärker werden.

Borussia kann sich auf die intensive Mitarbeit des FPMG Supporters Clubs e.V. und aller aktiven Fans der Borussia verlassen. Gemeinsam werden wir das Schiff Borussia wieder auf Kurs bringen. Im Rückblick auf die nun jäh beendete erfolgreiche Ära der Vereinsgeschichte mit stolzem Blick zurück, aber mit mindestens ebenso voller Kraft nach vorne! Wir sind Borussia!

Der Vorstand