20. Mai 2022

FPMG

Hochmut kommt vor dem Fall!

Normalerweise interessieren uns andere Vereine nur zweitrangig, erst recht, wenn sie sich auf der Sympathieskala ganz nah am Geißbockclub aufhalten. Was zählt, ist das Wohl der einzig wahren Borussia vom Niederrhein. Aber wenn man vor ein paar Minuten die Meldung von diesem komischen Club aus Lüdenscheid getickert bekommen hat, gibt es wohl keinen Borussen, dem nicht ein Lächeln auf die Lippen gezaubert wurde:

Der BVB und Marco Rose trennen sich mit sofortiger Wirkung.

Ein Jahr, nachdem unsere Borussia für den „großartigen“ Marco Rose in seinen Augen mindestens eine Nummer zu klein war, als er seinen Worten eines gemeinsamen Aufbaus, quasi einer Ära Rose beim VfL, mal so absolut gar keine Taten folgen ließ, ein Jahr also, nachdem er uns schmachvoll und schändlich im Stich ließ, ist sein neues Lebensprojekt auch gescheitert. Von seiner letztjährigen Hybris und dem Wunsch nach dem Titelgewinn mit dem BVB ist nicht viel übriggeblieben, außer einem vormals frommen Wunsch und einem weiteren Ex-Arbeitgeber. Das erfüllt uns mit einer gewissen Schadenfreude und Genugtuung. Nein, sind wir doch mal ehrlich: Heute ist ein Feiertag für jeden Fan unserer Borussia!

Es geht nicht darum, einem verdienten ehemaligen Akteur unserer Borussia schlechtes zu wünschen. Viele frühere Spieler und Trainer sind gern gesehene Gäste bei uns, wie man am Samstag noch bei dem herzlich-warmen Empfang von Havard Nordveit gesehen hat. Und ein ehemaliger Trainer wird von nicht gerade wenigen als Idealbesetzung für den derzeit vakanten Trainerposten gesehen. Bei Marco Rose ist dies aber einfach grundlegend anders.

Marco Rose hatte uns getäuscht. Er hatte uns enttäuscht. Er entschied sich für die eigene Karriere und gegen das zuvor von Tausenden geglaubte gemeinsame Projekt. Er versprach einfach zu viel und lieferte zu wenig. Und er leitete damit auch die Krise maßgeblich ein, die uns in anderthalb schwierige Jahre geschickt hat und deren Scherben wir heute noch mühsam aufkehren.

Es ist grundsätzlich kein guter Charakterzug, schadenfroh zu sein. Es ist aber in diesem Moment eine Form der Genugtuung, in deren Verbindung man oft das Wort „Karma“ liest. Heute gönnen wir uns für einen Moment dieses Gefühl. Man kann es auch eine tiefe und herbeigesehnte Gerechtigkeit nennen.