10. Februar 2022

Thomas Ludwig und DK

Fairer Wettbewerb statt Play-offs – FPMG weist neue Idee entschieden zurück

Reformen haben ihr Gutes, aber nur dann, wenn sie die Dinge denn auch verbessern. Eine Einführung von Play-off-Spielen zur Ermittlung des Deutschen Meisters täte dies gerade nicht. Mehr Spannung in die Liga zu bringen sei das erklärte Ziel. Doch die Begründung für die aktuell heiß diskutierte Idee ist vorgeschoben. Wie bereits bei dem verrückten Vorschlag, deutsche Super-Cup-Spiele in Saudi-Arabien austragen zu lassen: der Fußball entfernt sich nur noch weiter vom Fan. Der FPMG Supporters Club erteilt derlei Gedankenspiele daher eine klare Absage.

Die Übersättigung im kommerziell getriebenen Unterhaltungsprogramm Fußball ermüdet, Langeweile stellt sich ein. Doch ebendiese lässt sich durch weitere Kommerz-Ideen gerade nicht heilen. Die Steigerung der Vermarktung auf eh schon viel zu hohem Niveau: Das ist ein Irrweg und ändert nichts!

Die Play-off-Idee ist zudem ein Rohrkrepierer, wenn in der Abschlusstabelle die Bayern beispielsweise mal nicht Erster sind, sie dann die Play-offs gewinnen und so doch wieder Meister werden. Also noch mehr Sicherheit für den Tabellenprimus. Geht das auch in die Hose, kommt das nächste Netz in Form einer Wildcard zur Teilnahme an der UEFA Champions League. Und genau die dort generierten Fleischtöpfe führen seit Jahren dazu, dass die Lücke zwischen den Großen und den Kleinen immer weiter auseinander geht.

Der einzige Weg aus der Krise ist die Rückführung des Fußballs in einen sportlichen, einen fairen Wettbewerb mit Chancengleichheit für alle. Dazu zählt in jedem Fall eine ausgewogene Verteilung der Fernsehgelder, ein Financial Fair Play, das den Namen verdient, und ein Ende der Spirale bei Spieler- und Beratergehältern. Solange das nicht in den Vordergrund gerückt wird, wird sich am Trend nichts ändern: Die Fans verlieren weiter die Bindung zu ihrer großen Leidenschaft, dem Fußballsport.